Älterwerden in Lübeck – Prävention im Alter

Die Altersstruktur der Stadt Lübeck hat sich seit dem Jahr 2009 zunehmend verändert: Der Anteil älterer Menschen stieg deutlich an. Hierdurch ist es erforderlich, vermehrt präventive Angebote für Seniorinnen und Senioren anzubieten, die ein gesundes und aktives Älterwerden gewährleisten.

Laut dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung in Köln (2012) besteht in der Seniorenarbeit folgender Bedarf zur Verbesserung:

  • Geringe Bekanntheit von vorhandenen Angeboten und lokalen Ansprechpartnern für Seniorinnen und Senioren.
  • Passgenaue, frühzeitige Unterstützung von älteren Hilfebedürftigen erfolgt bislang lediglich durch Eigeninitiative.
  • Folge: Angebote werden zu spät nachgefragt, wenn der Hilfebedarf sich schon eingestellt hat.
  • Der Eintritt in das Hilfe- und Pflegesystem erfolgt erst nach Einstufung in die Pflegeversicherung

Prävention in der Seniorenarbeit hat demnach das Ziel, zu informieren, aufzuklären und durch Beratungs- und Unterstützungsangebote die Bürgerinnen und Bürger für ihre Gesundheit zu sensibilisieren. Auf der Grundlage der Erkenntnisse folgte ein gemeinsamer ergänzender Bericht des Bereiches Soziale Sicherung und des Gesundheitsamtes zum Gesamtkonzept Leben und Wohnen im Alter/ konkret zum Thema Prävention im Alter. Das Ergebnis des Sozialausschusses vom 02.06.2015 forderte das Konzept „Prävention im Alter/ Präventive Hausbesuche“ weiterzuverfolgen.

Durch die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an einer Befragung stellten sich Themen heraus, die von besonderem Interesse sind: u.a. gesundes Wohnen und Mobilität sowie Finanzierung und Digitalisierung der Hilfs- und Unterstützungssysteme. Um digitale Geräte nutzen zu können, wurden bei der Bürgerbefragung, Themen wie Anschaffung der Geräte, Chancen der Digitalisierung in Bezug auf Kontakthalten, aber auch der Hilfebedarf an Menschen, der den Seniorinnen und Senioren die Geräte erklären, angemerkt. Ohne professionelle Hilfe ist die Digitalisierung nicht umsetzbar. Das Thema der Digitalisierung spielt auch im „WIPP-Projekt“ eine bedeutende Rolle, in dem die Stadt Lübeck Netzwerkpartner ist. Das von Interreg5a finanzierte WIPP-Projekt hat zum Ziel, ein gesundes und aktives Altern in Norddeutschland und Süddänemark zu fördern. In dem Projekt wird ein innovatives digitales Training als Einzelintervention zur Förderung der Gesundheit von Seniorinnen und Senioren eingesetzt.

Weiterhin haben die Bürgerinnen und Bürger Wünsche geäußert, Informationen zum Quartiersmanagement, Nachbarschaftshilfe, Angebote für den Alltag im Quartier, Nutzung öffentlicher Einrichtungen und Angebote zu erhalten. Das Konzept Leben und Wohnen im Alter wird in Zukunft weiterhin das Ziel verfolgen, „ein selbstbestimmtes, aber auch mitverantwortliches Älterwerden in der eigenen Wohnung im Quartier zu ermöglichen“ (Hansestadt Lübeck, 2018). Dabei werden die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger durch die Ergebnisse der Befragung mitberücksichtigt.

 

Kontaktdaten:

Hansestadt Lübeck, Bereich Soziale Sicherung, Matthias Wulf, matthias.wulf@luebeck.de, Telefon 0049 451 122 5170

Hansestadt Lübeck, Gesundheitsamt, Dr. Michael Hamschmidt, michael.hamschmidt@luebeck.de, Telefon 0049 451 122 5300